Das Aussehen des Landkärtchens (
Araschnia levana) hängt von der Jahreszeit ab.
Die Frühjahrsgeneration besitzt eine orangefarbene Grundfärbung mit schwarzen Zeichnungselementen.
Im Sommer sind die Falter überwiegend schwarz mit einem gebogenen weißen Band auf Vorder- und Hinterflügel.
Gesteuert wird der so genannte Saison-Dimorphismus hauptsächlich von der Tageslichtdauer während der Puppenruhe,
auch die Temperatur spielt eine Rolle.
Die Unterseite ist jedoch bei beiden Generationen gleich bunt und von zahlreichen, unterschiedlich dicken Linien durchzogen.
Sie erinnert an eine Landkarte, was der Art ihren deutschen Namen einbrachte.
Die Größe der Falter variiert zwischen 32 Millimeter bei der ersten bzw. 38 Millimeter bei der zweiten Generation bei den Männchen.
Bei den Weibchen liegen die Spannweiten bei 38 bzw. 43 Millimeter.
Das Verbreitungsgebiet des Landkärtchens erstreckt sich von Spanien über Mittel- und Nordeuropa bis nach Japan.
Es bevorzugt lichte Wälder und Waldränder. Es müssen sowohl die Bedürfnisse der Raupen nach hoher Luftfeuchtigkeit
und Schatten als auch die der Falter nach reichlich blühenden Pflanzen erfüllt sein.
Das Landkärtchen fliegen zwei Generationen von April bis Juni und von Juli bis August,
wobei die zweite Generation zahlreicher ist, als die Frühjahrsgeneration.
Die Weibchen suchen die Blätter mit ihren Fühlern und später mit dem Hinterleib gründlich ab, um
einen geeigneten Platz zur Eiablage zu finden. Dann werden die Eier in Form einzelner kleiner Säulchen
mit bis zu 10 Eiern an die Unterseite der Futterpflanze geklebt.
Die zunächst grünen Eier verfärben sich erst gelb und werden dann dunkel, bis nach ungefähr 10 Tagen die Raupen schlüpfen.
Herrschen ideale Bedingungen mit feuchtwarmem Klima, dann schlüpfen aus etwa 95 Prozent der Eier Räupchen. Ist es zu trocken,
sterben die Embryonen ab.
Die Raupen sind schwarz, fein weiß gefleckt, haben unterbrochene, gelblichweiße Seiten- und Rückenstreifen und tragen verzweigte Dornen an jedem Körpersegment.
Als Futterpflanze bevorzugen sie Brennnesseln.
Insgesamt häuten sich die Raupen viermal während ihrer Entwicklung. Dabei schwankt die Dauer der Larvenstadien, je nach Geschlecht und Tageszeitdauer.
Am Ende der Entwicklung suchen die Raupen eine geeignete Stelle zur Verpuppung und befestigen sich als sogenannte Sturzpuppe.
Die Sommergeneration schlüpft nach etwa 14 bis 18 Tagen. Die anschließenden Herbstpuppen überwintern.
Systematik:
Klasse:
Insekten (Insecta)
Ordnung:
Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie:
Edelfalter (Nymphalidae)
Art:
Landkärtchen
((Araschnia levana))