Pilz- und Kräuterkunde
Pilz des Jahres 2023
Pilz des Jahres 2023:
Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa)
Während der 4. Boletus Tagung der Arbeitsgruppe Mykologie Mecklenburg-Vorpommern hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) den Sumpf-Haubenpilz zum Pilz des Jahres
2023 ernannt.
Er ist nicht häufig zu finden, fehlt manchmal über mehrere Jahre hinweg. Auf faulenden Holz- und Pflanzenresten, moderndem Laub, abgefallenen Koniferennadeln, feuchten Zweigen und anderen pflanzlichen Abfällen kann man, meist von Mai bis September, in feuchten Wäldern, an sehr nassen, moorigen Stellen, in Tümpeln und Gräben mit sauberen fließendem oder stehendem Wasser oder an sumpfigen Stellen in schwach fließenden Bächen
diese kleinen Pilzchen entdecken.
Durch den Standort an sehr nassen Stellen oder sogar im Wasser, sowie seine Größe ist er sehr gut charakterisiert
Foto: Fritz Hirschmann
Sie werden meist 2 bis 4 oder 5 cm, lt. Literatur selten bis 8 cm, hoch. Die Fruchtschicht, das Hymenium auf den Köpfchen ist leuchtend dotter- bis orangegelblich. Die glatten, hohlen Köpfchen werden 3 bis 6 mm, selten bis 1 cm lang und sind bis 1 cm breit. Sie können keulig, birnen- bis walzenförmig, aber auch kugelig sein, meist sind sie etwas breitgedrückt. Innen sind sie schwammig, haben weiches Fleisch. Die Köpfe sind deutlich vom weißlichen, trocken schwach gelblichen Stiel abgesetzt. Feucht sind die hohlen, gebrechlichen, zylindrischen Stielchen fast transparent und durchsichtig. Sie werden 2 bis 4 cm lang und ca. 3 mm dick, sind nicht gelatinös, sondern fast brüchig,
die Basis ist etwas haarig.
Der Sumpf-Haubenpilz steht manchmal in größeren Gruppen beieinander und erinnert fast an Zündhölzchen mit gelblichen Köpfen.
Foto: Fritz Hirschmann
Die ungenießbaren Sumpf-Haubenpilze gehören zu den Ascomyceten. In den schwach amyloiden Schläuchen entwickeln sich 8 glatte, hyaline, spindelförmige Sporen, die eine Größe von ca. 10 – 15 x 2,5 – 3 µm erreichen. Bei Reife werden sie regelrecht aus den Schläuchen herausgeschossen, über die Luft oder das Wasser gelangen sie in neue,
geeignete Lebensräume.
Text: Ursula Hirschmann
Fotos: Fritz Hirschmann
Literatur: Breitenbach / Kränzlin „Die Pilze der Schweiz” / Ryman „Pilze”
Die Stiele stehen im Wasser, nur die Köpfe ragen heraus
Foto: Fritz Hirschmann
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